5. Übungen für optimales Sitzen und Stehen beim Musizieren
Reiter
Fürs Musizieren brauchen wir eine generell gute Haltung. Biodynamisch ist dies, wenn alle Strukturen des Körpers gut übereinanderstehen, in Bewegung und im Ausgleich sind.
Haltung hat mit äußerer und innerer Haltung zu tun. Je besser deine Alltagshaltung ist, desto leichter ist dann in deiner instrumentenspezifischen Haltung zu musizieren.
Du bekommst spannendes Hintergrundwissen zu den Übungen für optimales Sitzen und Stehen beim Musizieren.
Folgende Übungen gehören zu dem Themenfeld:
31 – Fußtrampolin
32 – Füße/Knie/Hüftgelenke kreisen
33 – Optimal Sitzen
34 – Beinachse beim Stehen
35 – Aktives Stehen
36 - Fußkoordination
Wann bist du das letzte Mal vor Freude gehüpft oder gesprungen? Lange her? Na dann los! „Fußtrampolin" ist eine herrliche Lockerungsübung für deinen Körper und deine Gedanken. Weil deine Füße so elastisch gebaut sind, kannst du beim Springen alle Muskeln und Gelenke lockern, deine Durchblutung nimmt zu und dein Herz schlägt schneller und kräftiger. Mit dem Trampolinhüpfen kannst du dein eigener Glücksbringer werden :-). Wenn du deine Stimme noch dazu nimmst auf ha – he – hi – ho - hu aktivierst du zusätzlich dein Zwerchfell und kannst überflüssige Spannung loswerden. Lass dein Herz vor Freude mithüpfen, dann gehst du glücklich auf die Bühne!
Mit der Übung bekommst du einen sicheren und stabilen Stand und eine dynamische Beinachse, so dass dein Oberkörper sich frei fürs Musizieren bewegen kann. Deine Gelenke in den unteren Extremitäten werden gekreist. Damit aktivierst du die Gelenksflüssigkeit und nimmst Spannung aus den Bändern und Sehen in den Bereichen.
Eine Basisübung für alle Musiker*innen die im Sitzen musizieren. Die Basis der Aufrichtung im Stehen sind die Füße und im Sitzen die Sitzhöcker. Um eine leichte und dynamische Aufrichtung beim Musizieren zu bekommen ist es hilfreich, dass du auf den Sitzhöckern sitzt. Dann ist dein Oberkörper direkt in einer guten Aufrichtung und das Gewicht deines Oberkörpers kann über das Becken in den Stuhl weitergeleitet werden. Die Schultern können hängen und die Wirbelsäule ist aufgerichtet. So fällt das Sitzen viel leichter und du kannst länger wohlgespannt musizieren. Probier’s doch mal aus.
Hier bekommst du Ideen für einen dynamischen Stand. Die optimale Gewichtsübertragung vom Oberkörper verläuft über das Becken, die Hüftgelenke, die Kniescheiben, die Beine bis zu den Füßen über die zweiten Zehenstrahle. Integrierst du dieses Wissen in deine Alltagshaltung, fällt es dir dann viel leichter in deiner instrumentenspezifischen Haltung länger zu stehen.
Du bekommst vier Vorstellungsbilder für einen aktivierten Stand. Dieser ist genauso wichtig beim Musizieren im Überaum wie auf der Bühne, um dir den entsprechenden Support zu geben.
1. Taucherflossen: Raum kann zwischen den Zehen entstehen. Dies hilft dir mehr Kontakt im Vorderfuß zu bekommen.
2. Magnete die sich anziehen. Dies verschafft dir eine starke Verdingung zum Boden, um frei im Oberkörper dich zu bewegen.
3. Saugnäpfe, ähnlich wie bei den Magneten. Du verbindest dich dynamisch mit dem Boden.
4. Tiefe lange Wurzeln von einem Baum. Die Wurzeln geben den Halt und die Baumkrone kann sich frei bewegen.
Wenn du aufgeregt bist und gefühlt der Boden unter den Füßen weggeht können dir die Vorstellungsbilder mentale und körperliche Sicherheit geben.
Du bekommst einen dynamischen und aktiven Stand. Diese Übung ist mit Bällen. Du aktivierst die linken und rechten Gehirnhälften mit der Koordinationsübung und bringst dein Zwerchfell in Schwung. Eine Wohltat für deine Füße. Sie dürfen mal für kurze Zeit aus den Schuhen und werden genüsslich mit dem Ball massiert. Dein Geleichgewichtsorgan bekommt viel zu tun, so dass du immer wieder die dynamische Mitte finden musst.