4. Übungen für die Schulter- und Rückenmuskulatur
Reiter
Was steckt alles hinter den Übungen der Schulter- und Rückenmuskulatur? Hier bekommst du spannendes Hintergrundwissen zum Trapezmuskel und Ideen wie du dich optimal spielbereit machen kannst. Bei asymmetrischen Instrumenten ist es wichtig, Gegenbewegungen zu machen, damit die Muskeln wieder ausgeglichen werden.
Folgende Übungen gehören zu dem Themenfeld:
23 – Nacken schwammen
24 – Life Jacket
25 – Sonne geht auf
26 – Entwringen
27 – Teller
28 – Schulter seufzen
29 – Luftschwimmen/Windmühle
30 – Tempeltänzerin
Deine Nackenmuskulatur wird so richtig entspannt. Dabei wird der Fokus vor allem auf den Trapez (Musculus trapezius) gelegt, der am Hinterhauptbein des Kopfes ansetzt. In der Vorstellung „schwammst“ du diesen Muskel, drückst Verspannungen hinaus und Raum und Leichtigkeit strömt hinein. Nach der Übung ist dein Kopf zentrierter, dein Nacken fühlt sich leichter an und du bist beweglicher in der Kopfrotation.
Eine wundervolle Übung, auch wenn du vorm Laptop sitzt und mal ne Pause brauchst oder nach dem Musizieren. Sie reguliert blitzschnell die Verspannung in den Muskeln und bringt dich wieder Richtung Wellnessgefühl/Wohlspannung.
Die "Life Jacket-Übung" nimmt Spannung aus deinen Schultern und beruhigt deine Atmung. Die Schultern können ihr Gewicht auf den Brustkorb ablegen, sodass die Arme seitlich entlang des Körpers entspannt hängen können. Deine gelösten Schultern beruhigen auch deine Gedanken, erfrischen deinen Geist und sind Voraussetzung fürs Musizieren.
Jetzt geht bei dir die Sonne auf. Deine Stimmung wird aktiviert, du bekommst Beweglichkeit im Brustkorb und schaffst eine Verbindung zwischen Körpermitte und Fingerspitzen. Du bist anschließend in einer guten Disposition, um ans Instrument zu gehen. Besonders kann ich die Übungen nach langem Sitzen, Tragen von großen Instrumenten und Müdigkeit im Oberkörper empfehlen. Das Gegenteil zur Übung „Entwringen“.
Dein Schultergürtel wird so richtig durchbewegt und gedehnt. Eine wichtige Übung für alle, die schwere und /große Instrumente oder Taschen tragen. Die Nerven, die die Fingerkuppen versorgen, verlaufen vom Kopf genau durch die Stelle, bei der an den Schultern die Riemen der Tasche sitzen. In dem du dort viel Bewegung schaffst, ermöglichst du eine bessere Nervenleitung und Wahrnehmung fürs Instrument. Einfach 3x vorm Tragen machen und du wirst einen großen Unterschied zu vorher spüren. Dies ist die Ergänzungsübung von „Sonne geht auf“.
Deine Koordination wird so richtig herausgefordert und ermöglicht dir viel Beweglichkeit im Schultergürtel. Die Schultermuskulatur wird aufgewärmt, linke und rechte Gehirnhälften aktiviert und deine Atmung in Schwung gebracht. Eine Übung, die du vor dem Musizieren machen kannst, um wach in allen Bereichen zu werden, in den Pausen, um Spannung aus dem Oberkörper zu nehmen, und nach dem Musizieren, um deine (asymmetrische) Haltung wieder auszugleichen.
Die Übung löst körperliche und mentale Spannung. Einfach mal durchatmen und seufzen. Alles, was du mental nicht brauchst, darfst du gedanklich ausseufzen und loslassen. Gleichzeitig wird es den Schultern ermöglicht Spannung in der Muskulatur loszulassen und das Gewicht auf dem Brustkorb zu verteilen/ oder Gewicht an den Brustkorb abzugeben. Merkst du beim Musizieren, dass deine Schultern leicht angehoben sind, so seufze doch 2-3 Mal. Du wirst merken, wie schnell die Übung wirkt und du entspannter im Geist und Körper weitermuszieren kannst.
Du bekommst viel Beweglichkeit in den Schulterblättern, eine stabile Mitte, flitze flinke Arme und eine dynamische Atmung. Die Schwerkraft zieht unseren Oberkörper nach unten, wenn wir nicht aktiv dagegen arbeiten. Keine gute Grundvoraussetzung fürs Musizieren. Mit der Übung bekommt dein Oberkörper die richtige Dosis an Aktivität, um stabil, warm und locker fürs Musizieren zu werden.
Dein Schultergürtel wird so richtig durchgeknetet und aufgewärmt, die Muskulatur kreativ in alle Richtungen bewegt und deine Gehirnhälften aktiviert. Du bekommst mehr Durchlässigkeit vom Kopf über die Schultern bis zu den Fingerspitzen, um differenziert deine Finger fürs Musizieren zu bewegen. Eine Übung auch für die Pause oder nach dem Spielen, damit deine Muskulatur wieder in Wohlspannung kommen kann.
Hast du am Anfang nicht so viel Beweglichkeit in den Schultern, fange erst klein an und vergrößere nach und nach die Bewegungsamplitude in den Schultergelenken. Wenn du die Übung öfters machst, wirst du merken, dass deine Grundbeweglichkeit sukzessive zunimmt.